Hl. Johannes Paul II.

Papst Johannes Paul II. über die Heiligkeit

Hl. Papst Johannes Paul II. Junge Menschen, fürchtet euch nicht vor der Heiligkeit! Erhebt euch zu großen Höhen, gehört zu denen, die Ziele erreichen wollen, die der Söhne Gottes würdig sind. Johannes Paul II., Botschaft zum VI. Weltjugendtag, 15.08.1990. Kann man heute ein Heiliger sein? Wenn wir uns nur auf die menschliche Kraft verlassen würden, wäre dieses Ziel in der Tat unerreichbar. Johannes Paul II., Botschaft zum Fünfzehnten Weltjugendtag, 29.06.1999. Wie das Salz den Speisen Geschmack verleiht und das Licht die Dunkelheit erhellt, so gibt die Heiligkeit dem Leben einen vollen Sinn und lässt es die Herrlichkeit Gottes widerspiegeln. Johannes Paul II., Botschaft zum 17. Weltjugendtag, 25.07.2001. Wir alle sind zur Heiligkeit berufen, und nur die Heiligen können die Menschheit erneuern. Johannes Paul II., Botschaft zum 20. Weltjugendtag, 6. August 2004. Heiligkeit scheint ein schwieriges Ziel zu sein, das nur von ganz außergewöhnlichen Menschen erreicht werden kann oder von denen, die sich völlig vom Leben und der Kultur einer bestimmten Epoche gelöst haben. In Wirklichkeit ist Heiligkeit eine Gabe und eine Aufgabe, die in Taufe und Firmung wurzelt und allen Gliedern der Kirche zu allen Zeiten anvertraut ist. Sie ist Gabe und Aufgabe für Laien wie für Ordensleute und Priester, im privaten wie im öffentlichen Leben, im Leben des einzelnen wie in der Familie und in der Gemeinschaft. Johannes Paul II., Botschaft zum XIII. Weltjugendtag, 30.11.1997.

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Christmette 2002

Christmette, Vatikan, St. Peter Basilika „In dieser heiligen Nacht wird ein uraltes Versprechen erfüllt. Die Zeit des Wartens ist vorbei und die Jungfrau bringt den Messias zur Welt. Jesus wird für eine Menschheit geboren, die auf der Suche nach Freiheit und Frieden ist. Er wird für jeden Menschen geboren, der von der Sünde gequält wird, der Erlösung braucht und nach Hoffnung dürstet. Ein Säugling in einer armen Krippe: das ist das Zeichen Gottes. Jahrhunderte und Jahrtausende vergehen, aber das Zeichen bleibt und spricht auch zu uns, den Männern und Frauen des dritten Jahrtausends. Es ist ein Zeichen der Hoffnung für die ganze Menschheitsfamilie; ein Zeichen des Friedens für diejenigen, die unter Konflikten aller Art leiden; ein Zeichen der Freiheit für die Armen und Unterdrückten; ein Zeichen der Barmherzigkeit für diejenigen, die im Teufelskreis der Sünde gefangen sind; ein Zeichen der Liebe und des Trostes für alle, die sich einsam und verlassen fühlen. Es ist ein Zeichen, das klein und zart ist, demütig und still, aber reich an der Kraft Gottes, der aus Liebe Mensch geworden ist.“ Papst Johannes Paul II. Vatikan, St. Peter Basilika, 24.12.2002   

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Vorbereitung für Weihnachten

Vorbereitung für Weihnachten „Lassen Sie sich von Maria, der Mutter des menschgewordenen Wortes, auf Ihrem Weg der Vorbereitung auf dieses Fest begleiten. Sie erwartet in aller Stille die Erfüllung der Verheißungen Gottes und lehrt uns, dass man, um der Welt Frieden und Freude zu bringen, zuerst Jesus Christus, den Friedensfürsten und die Quelle der Freude, in sein Herz aufnehmen muss. Damit dies geschieht, muss man sich zu seiner Liebe bekehren und bereit sein, seinen Willen zu tun.“ Papst Johannes Paul II. Vatikan,17. Dezember 2000

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Pastoralbesuch in Österreich 1983: Hl. Messe beim Papstkreuz im Donaupark

Freiheit und Umkehr: Die Botschaft von Papst Johannes Paul II. An einem regnerischen Sonntag, dem 11. September 1983, versammelten sich Tausende von Gläubigen im Donaupark in Wien, um an der Eucharistiefeier zum Abschluss des Katholikentages teilzunehmen. Papst Johannes Paul II. hielt eine bewegende Predigt, in der er die Bedeutung von Freiheit und Umkehr im christlichen Leben betonte. Die Predigt stand unter dem Motto des Katholikentages: „Hoffnung leben – Hoffnung geben“. Wir werfen einen Blick auf die wichtigsten Botschaften, die der Papst an diesem denkwürdigen Tag vermittelt hat. Die verlorene Hoffnung und die Umkehr Papst Johannes Paul II. begann seine Predigt mit den Worten aus dem Evangelium: „Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen.“ Diese Worte, so betonte er, seien von besonderer Bedeutung an diesem Tag des Abschlusses des Katholikentages, der die Perspektive der Hoffnung in den Mittelpunkt stellte. Der Papst erinnerte daran, dass die Hoffnung, wie sie durch Jesus Christus gezeigt wurde, die Grundlage des christlichen Lebens ist. Er verwies auf das Gleichnis vom verlorenen Sohn, das im Evangelium behandelt wurde, und betonte die Parallelen zwischen der verlorenen Hoffnung des Sohnes, der sein Vaterhaus verließ, und der Hoffnung, die viele Menschen heute verloren haben. Der Papst erklärte, dass Hoffnung ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Lebens ist, und dass es entscheidend ist, Wege zu finden, wie Menschen wieder Hoffnung finden können. Freiheit und Verantwortung Papst Johannes Paul II. sprach auch über die Bedeutung von Freiheit und Verantwortung im Leben der Menschen. Er betonte, dass die Freiheit eine Gabe von Gott ist und dass sie den Menschen befähigt, die Welt zu gestalten und ihre Würde zu bewahren. Er warnte jedoch davor, dass Freiheit nicht mit Willkür gleichzusetzen ist und dass sie mit Verantwortung einhergeht. Der Mensch ist nicht nur sich selbst gegenüber verantwortlich, sondern auch gegenüber seinen Mitmenschen, der Gesellschaft und Gott. Der Papst warnte vor einer Gesellschaft, die Verantwortung, Gesetz und Gewissen vernachlässigt, und wies darauf hin, dass dies die Grundlagen des menschlichen Lebens bedroht. Er ermutigte die Gläubigen, die Verantwortung vor Gott ernst zu nehmen und sich bewusst zu sein, dass es keine Freiheit ohne Bindung gibt. Die Krise der Familie Ein weiteres wichtiges Thema, das Papst Johannes Paul II. in seiner Predigt ansprach, war die Krise der Familie. Er betonte, dass Ehe und Familie heute in Gefahr sind und dass dies viele Menschen betrifft, insbesondere die Kinder. Die Krise der Familie manifestiert sich in Ehescheidungen, Missverständnissen zwischen Eltern und Kindern, Problemen bei der Vermittlung von Werten und der weitverbreiteten Praxis der Abtreibung. Der Papst führte die Ursache dieser Krise auf ein falsches Verständnis von Freiheit zurück, das die Selbstbehauptung und das egoistische Streben nach Wohlstand in den Vordergrund stellt, ohne Rücksicht auf andere oder auf die Gebote Gottes. Er betonte, dass der Glaube und der religiöse Sinn in Ehe und Familie oft erloschen sind und dass die Rückkehr zu Gott der Schlüssel zur Erneuerung von Ehe und Familie ist. Die Bedeutung der Umkehr Papst Johannes Paul II. hob hervor, dass die Umkehr im Herzen des Evangeliums steht und dass sie die Antwort auf die Krise der Freiheit und der Familie ist. Die Umkehr erfordert die Einsicht in die eigenen Sünden, die Bereitschaft zur Veränderung und das Bekenntnis vor Gott. Der Papst betonte, dass die Umkehr auch eine Aussöhnung mit Gott bedeutet und dass die Liebe Gottes stärker ist als Schuld. Er ermutigte die Gläubigen, die Beichte ernst zu nehmen und die heilige Messe zu feiern, um die Nähe Gottes zu erfahren. Die Umkehr ermöglicht es den Menschen, sich auf den Weg zur Hoffnung zu begeben und die Liebe Gottes in ihren Herzen aufzunehmen. Die Perspektive der Hoffnung In seiner Predigt beim Katholikentag in Österreich betonte Papst Johannes Paul II. die Bedeutung von Freiheit, Verantwortung, Familie und Umkehr im Leben der Menschen. Er ermutigte die Gläubigen, die Perspektive der Hoffnung nicht zu verlieren und sich auf den Weg zur Umkehr zu begeben, um zu Gott zurückzukehren. Der Papst erinnerte daran, dass der Vater immer auf die Rückkehr seiner Kinder wartet und bereit ist, sie in Liebe aufzunehmen. Die Botschaft von Papst Johannes Paul II. ist eine Erinnerung daran, dass die Hoffnung und die Umkehr im Herzen des christlichen Glaubens stehen und dass sie den Weg zu einem erfüllten und sinnerfüllten Leben weisen. Predigt von Papst Johannes Paul II. von 11. September 1983 beim Papstkreuz im Donaupark: Link

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Pastoralbesuch in Österreich 1983: Europavesper auf dem Heldenplatz in Wien

Wien, Heldenplatz, 10. September 1983 Am Samstag, dem 10. September 1983, fand auf dem historischen Heldenplatz in Wien ein denkwürdiges Ereignis statt. Papst Johannes Paul II. versammelte sich dort mit Tausenden von Gläubigen aus Österreich und vielen anderen Ländern Europas, um das Europavesper zu feiern. Dieses Ereignis hatte eine tiefgreifende historische Bedeutung, da es nicht nur ein Gottesdienst war, sondern auch eine Botschaft des Friedens, der Einheit und der Verantwortung für Europa und die Welt übermittelte. In seiner bewegenden Predigt betonte der Papst die Bedeutung des Friedens, nicht nur für Wien und Österreich, sondern für ganz Europa. Er erinnerte an die Ereignisse von 1683, als die Stadt Wien von einer osmanischen Belagerung bedroht war und christliche Verteidiger, darunter der polnische König Jan Sobieski, die Stadt erfolgreich verteidigten. Papst Johannes Paul II. betonte, dass der Friede nicht durch Kriege und Gewalt, sondern durch das Kreuz und die Botschaft Jesu Christi erreicht werden müsse. Der Papst ermutigte die Gläubigen, sich für Frieden, Gerechtigkeit und Menschenrechte einzusetzen, sowohl in ihrem eigenen Land als auch auf internationaler Ebene. Er würdigte auch die Bemühungen Österreichs, Flüchtlinge aufzunehmen und humanitäre Hilfe zu leisten. Darüber hinaus sprach er über die Notwendigkeit der Einheit unter den Christen und die Bedeutung des interreligiösen Dialogs. Das Europavesper auf dem Heldenplatz war ein bedeutendes Ereignis, das die Gläubigen dazu ermutigte, sich für eine bessere Welt einzusetzen und die Hoffnung im Kreuz Christi zu finden. Die Botschaft des Papstes hallte weit über diesen besonderen Abend hinaus und erinnerte die Menschen daran, dass Frieden und Solidarität die Grundlagen für eine bessere Zukunft sind. Predigt von Papst Johannes Paul II.  auf dem Heldenplatz: Link

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Pastoralbesuch in Österreich 1983: Treffen mit Jugendlichen im Praterstadion

Wien, Praterstadion, 10. September 1983 Ein besonderes Ereignis fand am Samstagabend im Praterstadion in Wien statt, als Papst Johannes Paul II. sich mit Tausenden von Jugendlichen aus ganz Österreich und den Nachbarländern traf. Unter dem Motto „Jesus Christus unser Weg“ fand eine inspirierende Begegnung statt, bei der der Papst die jungen Menschen ansprach und sie dazu ermutigte, ihren Glauben in der modernen Welt zu leben und einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft auszuüben. In seiner Ansprache zeigte Papst Johannes Paul II. eine tiefe Zuneigung und Hoffnung für die jungen Menschen, die an diesem Abend zusammengekommen waren. Er erkannte die Herausforderungen, vor denen die Jugendlichen stehen, angesichts von Problemen wie Ungerechtigkeit, Arbeitslosigkeit und globalen Konflikten. Der Papst betonte, dass die Jugendlichen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Zukunft spielen würden und ermutigte sie, sich den Herausforderungen der Zeit zu stellen und ihren Einsatz für eine bessere Welt zu leisten. Der Pontifex erklärte, dass der Glaube an Jesus Christus oder zumindest die Suche nach ihm eine gemeinsame Verbindung unter den jungen Menschen sei. Er betonte die Wichtigkeit, sich auf Christus zu verlassen und seinen Weg als Richtlinie für das Leben zu nehmen. Papst Johannes Paul II. ermutigte die Jugendlichen dazu, sich nicht von den Schwierigkeiten der Zeit entmutigen zu lassen, sondern ihre besten Kräfte des Geistes, des Herzens und der Hände einzusetzen, um positive Veränderungen herbeizuführen. Eine eindrucksvolle symbolische Handlung fand während dieser Begegnung statt, als einige der jungen Menschen ein Kreuz aus Blumen in die Mitte des Stadions legten. Dieses blühende Kreuz wurde als Siegeszeichen Jesu betrachtet, als Symbol der Hoffnung und des Osterglaubens gegenüber allem, was entmutigen könnte. Papst Johannes Paul II. betonte auch die feinfühlige Güte, mit der Jesus den Menschen begegnete, und ermutigte die jungen Menschen, diesem Beispiel zu folgen. Er erklärte, dass Jesus nicht nur Ideale des modernen Menschen verkörpere, sondern einen tiefen Sinn in Natur und Mensch zeige. Die Botschaft von Jesus, dass Gott inmitten der Schöpfung gegenwärtig sei, sollte eine Quelle der Zuversicht und des Vertrauens sein. Die Jugendlichen wurden ermutigt, aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft mitzuwirken, sei es in Beziehungen, im Beruf oder in der Gemeinschaft. Der Papst hob hervor, dass sie Verantwortung übernehmen und als Christen Zeugnis ablegen sollten, selbst wenn sie auf Missverständnis oder Ablehnung stoßen sollten. Er ermutigte sie auch, sich auf Jesus Christus einzulassen, der als der Weg, die Wahrheit und das Leben verkündet wird. Papst Johannes Paul II. schloss seine bewegende Ansprache mit einer Aufforderung an die Jugendlichen: „Eure Aufgabe ist groß, junge Freunde! Aber Jesus sagt auch zu Euch ‚Fürchtet Euch nicht‘. Lasst Euch nicht lähmen durch Unheilspropheten. Verschreibt Euch nicht dem Motto ‚Alles oder nichts‘, sondern habt Mut und Geduld zu kleinen Schritten. Denkt selbst nach und lasst Euch nicht durch fremde Parolen leiten. Jesus sagt auch zu Euch ‚Kehrt um, bekehrt Euch‘. Schiebt Eure Verantwortung nicht auf andere, auf die Gesellschaft, auf den Staat, auf die Kirche.“ Die Begegnung im Praterstadion markierte einen bedeutenden Moment in der Pastoralreise von Papst Johannes Paul II. in Österreich. Die Botschaft der Hoffnung, des Engagements und des Glaubens, die er an die Jugendlichen richtete, hallte weit über diesen besonderen Abend hinaus und inspirierte junge Menschen dazu, ihren Glauben zu leben und aktiv zur Gestaltung einer besseren Welt beizutragen.

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Pastoralbesuch in Österreich 1983: Gedenken an die Schlacht auf dem Kahlenberg

Kahlenberg, 13. September 1983 Mit großer Freude und bewegten Herzen grüßte Papst Johannes Paul II. alle Anwesenden an diesem letzten Vormittag seines Besuchs in Österreich auf dem Kahlenberg. Er bedankte sich herzlich für den warmen Empfang, die treffenden Worte und die fröhlichen Gesänge. Der Kahlenberg, auf dem vor dreihundert Jahren eine bedeutende Entscheidung getroffen wurde, verlieh dem Psalmenwort eine neue, lebensnahe Bedeutung: „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen: woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn.“ (Ps 121,1). Die Kirche auf dem Kahlenberg erinnert uns daran, dass auch die Befreier von damals wussten, wie sehr sie auf göttliche Hilfe angewiesen waren. Sie starteten die Schlacht nicht ohne vorher gemeinsam um Gottes Beistand zu beten. Das Gebet „Jesus und Maria hilf!“ trugen sie mit in die Schlacht. Das Vertrauen auf die mächtige Fürsprache Marias hat in den Zeiten der Angst die bedrohten Völker gestärkt. Der glückliche Sieg wurde ihrer mütterlichen Vermittlung zugeschrieben, und so wurde der 12. September zum Fest Mariä Namen erklärt. Für Papst Johannes Paul II. war es ein Geschenk, dieses Fest am 300. Jahrestag dieser Befreiung in Wien feiern zu können, im Hohen Dom der befreiten Hauptstadt, in geistiger Verbundenheit mit jenen, die damals im selben Gotteshaus gebetet und gesungen haben – zuerst in Not und dann im Jubel. Der Papst rief dazu auf, nicht aufzuhören zu beten und zu singen, da Mariä Namen auch heute noch Zuflucht bietet. „Maria, breit den Mantel aus, mach Schirm und Schutz für uns daraus; lass uns darunter sicher stehen, bis alle Stürme vorübergehen.“ Papst Johannes Paul II. befand sich auf dem Weg zum Heiligtum Mariazell und nahm in Gedanken alle mit. Er empfahl Marias mütterliche Liebe denen, die bei der Vorbereitung und Durchführung des großen Katholikentages mitgewirkt hatten. Er dankte den Familien für ihren Einsatz und ermutigte dazu, sowohl die Vorbereitung als auch die Nacharbeit solcher Ereignisse mit Kreativität und Ausdauer anzugehen. Der Papst richtete sich auch an seine polnischen Landsleute und erinnerte an die tiefe Verbundenheit zwischen Österreich und Polen, die vor 300 Jahren unter dem Schutz Marias entstand. Diese Verbindung habe sich als grundlegend für echte Brüderlichkeit erwiesen. Die Ansprache des Papstes betonte die Bedeutung des Gedenkens an die Schlacht auf dem Kahlenberg und die Rolle des Glaubens und der Werte in dieser historischen Auseinandersetzung. Er ermutigte die Jugend, sich Christus hinzugeben und betonte, dass er sie überallhin führen wird, sei es in die Ehe, in geistliche Gemeinschaften oder ins Priestertum. Papst Johannes Paul II. hob auch den symbolischen Akt der Weihe hervor, der heute hier auf dem Kahlenberg stattfindet. In der Kapelle, die der Muttergottes von Częstochowa gewidmet ist und sich an dem Ort der siegreichen Schlacht befindet, erhält diese Weihe eine besondere Bedeutung. Sie drückt die Dankbarkeit gegenüber der schützenden Mutter aus und ehrt die Vorfahren für ihr Zeugnis, aus dem wir Inspiration für die Beharrlichkeit im Schutz bedrohter Werte schöpfen. In seinen abschließenden Worten ermutigte Papst Johannes Paul II. dazu, sich dem Herrn der Geschichte anzuvertrauen und ihm im Großen und Kleinen zu vertrauen. Dieser historische Tag auf dem Kahlenberg erinnert uns daran, wie vergangene Entscheidungen das Schicksal von Tausenden von Menschen und ganzen Völkern geprägt haben. Doch in Anbetracht der Führung Gottes in der Geschichte und im persönlichen Leben fühlte sich Papst Johannes Paul II. dazu ermutigt, sich ihm in allem anzuvertrauen. Text der Ansprache auf dem Kahlenberg: Link

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Die stille Katechese des Leidens

Abschluss der Betrachtungen zu den Enzykliken des hl. Johannes Pauls II. Der heilige Papst Johannes Paul II. Foto: Vatican Media 35 Wochen lang sind wir dem großen Schatz nachgegangen und haben den geistlichen, theologischen wie philosophischen Reichtum der Enzykliken erkundet, die Johannes Paul II. in seinem Pontifikat, das 26 ½ Jahre währte, publiziert hat – ein Vermächtnis für Kirche und Welt. Als „Servus servorum Dei“ hat der aus Polen kommende, bis heute verehrte und bewunderte Papst Schriften verfasst, die der Kirche Gottes zur Beachtung geschenkt sind und von der sich doch in trotziger Empörung heute – besonders in Deutschland – Theologen und Bischöfe abwenden wollen. Die Abkehr von der Lehre der Kirche wird als „Weiterentwicklung“ bezeichnet. So traurig wie bezeichnend ist auch, dass Bischof Dr. Georg Bätzing am 10. September 2021 in seinem Grußwort an die Teilnehmer des „Marsches für das Leben“ von „werdenden Müttern und Eltern“ gesprochen hat. Darüber hätte der heilige Johannes Paul II. nur verständnislos den Kopf geschüttelt. Eine schwangere Frau ist keine „werdende Mutter“, sie ist Mutter, ebenso wenig wie der Vater ein „werdender Vater“ ist, sondern Vater. Das ungeborene Kind ist auch nicht werdendes Leben – wie vielfach bis in den Raum der Kirche hinein unbedacht gesagt wird –, sondern menschliches Leben, vom Augenblick der Empfängnis an. Wir sprechen darum ja auch vom Kind im Mutterleib, nicht vom Kind im Leib der „werdenden Mutter“. All dies zeigt uns, wie viel, wie sehr wir als Kirche vom heiligen Johannes Paul II. lernen können, wie wichtig auch das Lehramt ist, das uns die Orientierung und die Klarheit schenkt, derer wir alle so sehr bedürfen. Wir denken, wenn uns der heilige Johannes Paul II. vor Augen steht, aber nicht nur an einen Kirchenlehrer und Menschenfreund, sondern auch an seinen langen Abschied von der Welt. Von Leiden und schwerer Krankheit gezeichnet hat er in den letzten Jahren seines Lebens ein Vorbild und Beispiel gegeben, wie wir Schmerzen und körperliche Schwäche annehmen und ertragen können, all das, was uns selbst oder unseren Mitmenschen auferlegt ist. Die Predigten des heiligen Johannes Pauls II. wurden zum Ende seines Pontifikates hin immer kürzer. Er hatte, bedingt durch die Parkinson-Erkrankung, auch mit schweren Atemproblemen zu kämpfen. Beharrlich und unermüdlich suchte er dennoch die Nähe zu den Menschen, und die Menschen suchten ihn. Seine letzte Auslandsreise führt ihn nach Lourdes. Dort sagte er am Hochfest Mariä Himmelfahrt: „Das Gute erregt kein Aufsehen, und die Kraft der Liebe äußert sich in der zurückhaltenden Diskretion des täglichen Dienens.“ Er verband sich, deutlich geschwächt und erschöpft, noch einmal im Gebet mit den Kranken und mit allen, die an Gott glauben oder mit ganzer Seele das Antlitz des Herrn suchen. Johannes Paul II. ermutigte besonders die jungen Menschen zum Glauben an Gott – und alle sahen den gebrechlichen, leidenden Papst, tief berührt von der Begegnung mit dem Stellvertreter Christi. Zu Beginn des Jahres 2005 spürte Johannes Paul II., dass der Herr ihn zu sich rief. Die letzte Wegstrecke hatte begonnen. Während des Aufenthaltes in der Gemelli-Klinik verlas Erzbischof Sandri die Worte des Papstes zum Angelus-Gebet am 6. März 2005: „Christus ist gekommen, um die Augen der Menschen für das Licht des Glaubens zu öffnen. Ja, ihr Lieben, der Glaube ist das Licht, das uns auf dem Weg des Lebens führt, er ist die Flamme, die uns in schwierigen Augenblicken tröstet. Wenn ein Kind geboren wird, sagt man, daß es »das Licht der Welt erblickt«. … Die allerseligste Jungfrau Maria möge uns helfen, von Christus die Gabe eines immer klareren und stärkeren Glaubens zu erlangen, damit wir konsequente und mutige Zeugen seines Evangeliums sein können.“ Was konnte Johannes Paul II., der mutige Zeuge des Evangeliums, nun noch tun? Seine Zeit, für immer nach Hause zu gehen, war gekommen. In den Tagen seines Leidens, so scheint es, ist Johannes Paul II. dem gekreuzigten Christus immer ähnlicher geworden. Wir alle wissen, wie unerträglich es sein kann, die schweren Leiden unserer geliebten Angehörigen mitanzusehen und nur noch die eigene Ohnmacht bezeugen zu können. Die Teilhabe an der Passion hat viele Formen. Am 27. Februar 2005 ließ er diese Botschaft  beim Angelus verlesen: „Wenn wir auf Christus schauen und ihm mit geduldigem Vertrauen folgen, werden wir erkennen, daß jede Form menschlichen Leidens eine göttliche Verheißung des Heils und der Freude beinhaltet. Ich wünsche mir, daß diese Botschaft des Trostes und der Hoffnung alle Menschen erreiche, vor allem diejenigen, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden, und all jene, die an Körper und Geist leiden.“ Johannes Paul II. ist in dem Glauben gestorben, dass das Beste noch kommt, das Ewige Leben im Reich Gottes. Er hat in vielen Enzykliken den Glauben und die Morallehre der Kirche bezeugt, erklärt, verteidigt und allen Menschen guten Willens ans Herz gelegt. Sein geistliches Erbe bleibt ein Auftrag für uns heute. Am Ende seines Lebens steht kein Lehrschreiben. Doch die Katechesen des Leidens und der stumme Ostersegen sind – nach meiner Wahrnehmung – eine ungeschriebene Enzyklika. Der damalige Kardinaldekan Joseph Ratzinger sagte in der Predigt beim Requiem für Johannes Paul II.: „Für uns alle bleibt es unvergeßlich, wie der Heilige Vater, vom Leiden gezeichnet, am letzten Ostersonntag seines Lebens noch einmal am Fenster des Apostolischen Palastes erschienen ist und zum letzten Mal den Segen »Urbi et orbi« erteilt hat. Wir können sicher sein, daß unser geliebter Papst jetzt am Fenster des Hauses des Vaters steht, uns sieht und uns segnet. Ja, segne uns, Heiliger Vater.“ Wir dürfen heute, dankbar für das Pontifikat Johannes Pauls II., gemeinsam beten: Heiliger Johannes Paul II., bitte für uns. Quelle: CNA Deutsch,  25. September, 2021  Autor: Dr. Thorsten Paprotny

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Eucharistie und Kirche

Geistliche Betrachtungen zu den Enzykliken des hl. Johannes Pauls II. – Teil 34 Eucharistische Andacht vor dem Allerheiligsten. Foto: Elisa Pires via JMJ Rio 2013-Flickr (CC BY-NC-SA 2.0) In „Ecclesia de eucharistia“ werden wir mit dem Lebensprinzip der Kirche vertraut gemacht. Das, was wirklich Kirche ist, lässt sich nur eucharistisch verstehen. Der heilige Johannes Paul II. legt darum dar: „Die Eingliederung in Christus, die in der Taufe verwirklicht wird, erneuert und festigt sich beständig durch die Teilnahme am eucharistischen Opfer, vor allem durch die volle Teilnahme am Opfer in der sakramentalen Kommunion. Wir können sagen, daß nicht nur jeder einzelne von uns Christus empfängt, sondern auch, daß Christus jeden einzelnen von uns empfängt.“ In der Eucharistie wird der Freundschaftsbund Christi mit den Jüngern, mit jedem Einzelnen von uns deutlich und in der Feier der heiligen Messe sakramental erneuert. Die Kirche ist nämlich weder Apparat noch Behörde – auch wenn sie in ihren säkularen Formen oft so erscheint und manche Amtsträger wie Funktionäre auftreten –, und sie ist weder eine NGO noch ein weltumspannender Konzern. Wer nicht begreift, dass die Kirche aus der Eucharistie lebt, hat nichts von ihr verstanden: „Unsere Vereinigung mit Christus, die Geschenk und Gnade für jeden einzelnen ist, bewirkt, daß wir in ihm auch zur Einheit seines Leibes, zur Kirche, zusammengefügt werden. Die Eucharistie festigt die Eingliederung in Christus, die in der Taufe durch die Gabe des Geistes grundgelegt worden ist (vgl. 1 Kor 12, 13.27).“ Die Eucharistie stiftet Einheit: „Den Keimen der Entzweiung unter den Menschen, die – wie die tägliche Erfahrung zeigt – aufgrund der Sünde tief in die Menschheit eingegraben sind, stellt sich die schöpferische Kraft der Einheit des Leibes Christi entgegen. Die Eucharistie, die die Kirche auferbaut, schafft gerade dadurch Gemeinschaft unter den Menschen.“ Johannes Paul II. würdigt gerade die Formen der Anbetung des Allerheiligsten Sakraments, das stille Gebet vor dem Tabernakel. Er schreibt sehr persönlich darüber: „Es ist schön, bei ihm zu verweilen und wie der Lieblingsjünger, der sich an seine Brust lehnte (vgl. Joh 13, 25), von der unendlichen Liebe seines Herzens berührt zu werden. Wenn sich das Christentum in unserer Zeit vor allem durch die »Kunst des Gebetes« auszeichnen soll, wie könnte man dann nicht ein erneuertes Verlangen spüren, lange im geistlichen Zwiegespräch, in stiller Anbetung, in einer Haltung der Liebe bei Christus zu verweilen, der im Allerheiligsten gegenwärtig ist? Wie oft, meine lieben Brüder und Schwestern, habe ich diese Erfahrung gemacht, und daraus Kraft, Trost und Stärkung geschöpft!“ Weiterhin betont er: „Wenn die Eucharistie die Kirche auferbaut und die Kirche die Eucharistie vollzieht, wie ich eben in Erinnerung gerufen habe, so folgt daraus, daß es zwischen der Eucharistie und der Kirche eine sehr enge Verbindung gibt.“ Unentbehrlich sei der „Dienst der Priester“, also der geweihten Priester: „Das priesterliche Dienstamt ist unersetzlich, um die eucharistische Konsekration gültig an das Kreuzesopfer und an das Letzte Abendmahl zu binden.“ Ohne Priester kann es keine eucharistische Versammlung geben. Zugleich stellt der Papst klar: „Die Tatsache, daß die Vollmacht zur Darbringung der Eucharistie ausschließlich den Bischöfen und Priestern anvertraut ist, stellt keine Herabsetzung des übrigen Gottesvolkes dar.“ Der heilige Papst bittet inständig darum, um Priesterberufungen zu beten. Ebenso wirbt er für eine neue Wertschätzung des Bußsakraments. Notwendig sei auch, dass eine „wahrhaft eucharistische Gemeinde sich nicht selbstgenügsam in sich verschließen kann, sondern offen sein muß gegenüber jeder anderen katholischen Gemeinde“ – und dies steht entgegen all jenen heutigen Überlegungen, die vom Charisma bestimmter Kirchorte sprechen. Deutlich betont Johannes Paul II.: „Die kirchliche Gemeinschaft der eucharistischen Versammlung ist Gemeinschaft mit dem eigenen Bischof und mit dem Papst.“ Wer glaubt, darauf verzichten können, schert aus der Gemeinschaft der Kirche aus: „Jeder Gläubige hat die Aufgabe, die kirchliche Gemeinschaft zu bewahren und zu fördern, besonders im sorgsamen Umgang mit der Eucharistie, dem Sakrament der Einheit der Kirche. Noch konkreter fällt diese Aufgabe den Hirten der Kirche zu, die gemäß ihrer eigenen Stellung und ihrem kirchlichen Amt eine besondere Verantwortung haben.“ Es gelte, auf die Würde der Feier der Eucharistie und auf die Einhaltung der liturgischen Normen zu achten. Johannes Paul II. erklärt darum: „Die Liturgie ist niemals Privatbesitz von irgend jemandem, weder vom Zelebranten noch von der Gemeinde, in der die Mysterien gefeiert werden. … Auch in unserer Zeit muß der Gehorsam gegenüber den liturgischen Normen wiederentdeckt und als Spiegel und Zeugnis der einen und universalen Kirche, die in jeder Eucharistiefeier gegenwärtig wird, geschätzt werden. Der Priester, der die heilige Messe getreu nach den liturgischen Normen feiert, und die Gemeinde, die sich diesen Normen anpaßt, bekunden schweigend und doch beredt ihre Liebe zur Kirche. … Niemand darf das Mysterium unterbewerten, das unseren Händen anvertraut wurde: Es ist zu groß, als daß sich irgend jemand erlauben könnte, nach persönlichem Gutdünken damit umzugehen, ohne seinen sakralen Charakter und seine universale Dimension zu achten.“ Die Eucharistie sei der „Schatz der Kirche“ und das „Herz der Welt“, zugleich „ein großes Geheimnis, das uns überragt und die Fähigkeit unseres Geistes gewiß auf die harte Probe stellt, über den Augenschein hinauszugehen“. Johannes Paul II. empfiehlt, auf Maria zu schauen und von ihr zu lernen: „Wenn wir Maria betrachten, die mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen ist, sehen wir ein Stück des »neuen Himmels« und der »neuen Erde«, die sich bei der zweiten Ankunft Christi vor unseren Augen öffnen werden. Die Eucharistie ist hier auf Erden ihr Unterpfand und in gewisser Weise ihre Vorwegnahme: »Veni, Domine Iesu!« (Offb 22, 20). Im demütigen Zeichen von Brot und Wein, die in seinen Leib und in sein Blut wesensverwandelt werden, geht Christus mit uns; er ist unsere Kraft und unsere Wegzehrung, er macht uns für alle zu Zeugen der Hoffnung. Wenn vor diesem Mysterium der Verstand seine Grenzen erfährt, so erahnt doch das Herz, das von der Gnade des Heiligen Geistes erleuchtet ist, wie man sich davor verhalten und in Anbetung und grenzenloser Liebe darin versenken soll.“ In der letzten Enzyklika des Pontifikates hat Johannes Paul II. – wie in seinem ganzen Leben hindurch – diese Hoffnung demütig glaubend bezeugt. Darum können wir alle

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