Kardinal Dziwisz, ehemaliger Erzbischof von Krakau, widerspricht Vertuschungsvorwürfen

Kardinal Stanisław Dziwisz vor einem Bildnis Johannes Pauls II. beim Gedenken an den 40. Jahrestag der Polenreise, Foto: Joanna Lukaszuk-Ritter

 

Angesichts Vertuschungsvorwürfen gegen Kardinal Stanisław Dziwisz im Zusammenhang einer TV-Dokumentation im polnischen Privatfernsehen hat der frühere Sekretär von Johannes Paul II. (1978–2005) gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur „ANSA“ gestern Abend mit einer Erklärung reagiert.

Die Sendung erhebt mehrere Vorwüfe gegen den Kardinal, die der ehemalige Erzbischof von Krakau als „diffamierende Anschuldigungen, die den Dienst beeinträchtigen würden, den ich Papst Johannes Paul II. in voller Demut erwiesen habe“, dementiert.

Dziwisz weiter: „Niemals, ich wiederhole: niemals habe ich Geld als Gegenleistung für die Teilnahme an päpstlichen Messen erhalten; niemals, ich betone nie, habe ich Geld erhalten, um Handlungen oder Tatsachen zu verbergen, die für die höhere Aufmerksamkeit des Heiligen Vaters bestimmt waren; niemals – und nochmals niemals – habe ich unwürdige Menschen angesichts von Spenden, die als eine perverse Logik des Tauschhandels betrachtet werden können, bevorzugt.“

In der von „TVN24“ ausgestrahlten Reportage „Don Stanislao. Das andere Gesicht von Kardinal Dziwisz“ wird der 81-Jährige Erzbischof emeritus beschuldigt, Hinweise auf sexuellen Kindesmissbrauch ignoriert und vertuscht zu haben.

In Bezug darauf sagte Stanisław Dziwisz: „Ich habe die Anspielung, die schnell zu diffamierenden Verleumdungen geworden ist, bereits mit Nachdruck zurückgewiesen.“

Weiter fügte der ehemalige Sekretär des heiligen Papstes Johannes Paul II. hinzu: „Aber da sich die durch dieses Material verursachten Funken über die Grenzen meiner geliebten Heimat hinaus verbreiten und auch Italien und Rom erreicht haben, möchte ich böswillige Vorhaltungen und diffamierende Anschuldigungen mit gleicher Entschlossenheit und noch mehr Empörung zurückweisen.“

Der Kardinal äußerte die Meinung, dass in der Fernsehreportage die Anschuldigungen „mit der heimtückischen Geschicklichkeit von Schnappschüssen aus dem kirchlichen Leben verbunden sind, Fragmente von Sachen, die nicht miteinander verbunden sind und nicht miteinander verbunden werden können, Episoden, die objektiv, soweit ich weiß, eine völlig andere Dynamik aufweisen, alle mit böswilligen Vorwürfen des Menschenhandels gewürzt; ebenso skandalös wie unbegründet. […] Die Großzügigkeit und Freundlichkeit der Schule des Heiligen Johannes Paul II. können auch unter dem Vorwand einer edlen journalistischen Pflicht keinerlei Manipulationen zulassen.“

Der Beschuldigte erinnerte daran, dass der Vorsitzende der polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanisław Gądecki, die Ernennung einer unabhängigen Kommission beantragt hat, die seine Rolle als persönlicher Sekretär des Erzbischofs von Krakau, Karol Wojtyła und danach von Johannes Paul II. klären soll.

„Ich möchte eine transparente Aufklärung dieser Fragen“, so der Kardinal in seiner schriftlichen Erklärung. „Es geht nicht darum, eventuelle Versäumnisse zu beschönigen oder zu verheimlichen, sondern darum, Fakten ehrlich darzustellen.“

Abschließend forderte Kardinal Dziwisz die Presse auf, „ihre Mission auf umsichtige und kluge Weise auszuführen, damit die öffentliche Meinung nicht durch Anspielungen weiter vergiftet wird“. Dies schade sonst der Wahrheitsfindung und widerspreche den Tatsachen.

Letztes Adieu im Jahr 2005: Kardinal Dziwisz legt Papst Johannes Paul II. ein Sudarium auf das Gesicht, bevor der Sarg geschlossen wird. Links daneben, Piero Marini, der alte Zermoniar vor Guido Marini. (Foto: Vatican Media)

Joanna Łukaszuk-Ritter

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